Eine KI als TCM Ernährungs-beraterin?

Das Chatten mit einer künstlichen Intelligenz (Kurzform: KI) wie ChatGPT wird gerade unser neues „Googlen“. Schon länger stelle ich mir daher die Frage:

Ist eine KI die bessere TCM Ernährungsberaterin?

Um das herauszufinden, habe ich ein kleines Experiment gestartet und 3 Kundinnen von mir um Hilfe gebeten. Die drei haben kurz und bündig ChatGPT nach TCM Ernährungsplänen zu ihren Symptomen und Beschwerden befragt.

Es ging um die Perimenopause, Migräne, Unverträglichkeiten, Schlafstörungen und Haarausfall.

Das Ergebnis: spannend und überraschend – positiv und negativ.

Sandra Langschwert

Was ist ChatGPT eigentlich?

Falls du es noch nicht kennst: ChatGPT ist ein KI-Tool, mit dem du direkt in einem Chatfenster Fragen stellen kannst. Zum Beispiel: „Welche Lebensmittel enthalten viel Protein?“ oder „Erstelle mit eine Reiseroute für die Toskana.“

Die Antworten kommen sofort, ohne dass du dich durch lange Google-Ergebnisse klicken musst. Allerdings gilt es dabei zu wissen: ChatGPT erfindet nichts Neues. Es berechnet Wahrscheinlichkeiten auf Basis der Daten, die im Internet verfügbar sind – und genau da liegt schon die erste Einschränkung.

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Sandra Langschwert

Ok, lass uns einen Blick auf die Ergebnisse der ChatGPT-Gespräche meiner Kundinnen werfen. 

Fall 1: Perimenopause

Einflüsse der Diät-Industrie?

Geht es um ein Set an Beschwerden in der Perimenopause, dann empfiehlt ChatGPT meiner Kundin dreimal täglich warm zu essen und das Snacken zu reduzieren.

Klingt auf den ersten Blick schlüssig.

Aber: In dieser Lebensphase kann ein instabiler Blutzuckerspiegel dafür sorgen, dass es notwendig wird, mehr als nur 3x am Tag zu essen. Snacks somit bewusst einzusetzen, um den Stimmungsschwankungen entgegen zu wirken.

Außerdem bekam meine Kundin die Empfehlung, sich „nur zu 70–80 % satt zu essen“

DAS ist ein klarer Abklatsch aus der Diätindustrie – für mich ein absolutes No-Go.

Es ist außerdem ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, dass uns ein KI-Tool nur das liefert, womit wir es füttert. Es greift auf die bereits bestehenden Inhalte im Internet zu. Besonders gern auf das, was schon tausende Male wiederholt wurde. 

Sandra Langschwert

Fall 2: Migräne

hilfreich bei unverträglichkeiten

Die Migräne meiner Kundin ist verbunden mit einer ziemlich langen Liste an Unverträglichkeiten (Industriezucker, Gluten, Nüsse etc.)

Hier war ChatGPT durchaus hilfreich. Es listet lange Listen an verträgliche Lebensmittel auf und gibt außerdem den Hinweis: „Migräne ist sehr individuell, achte auf deine Trigger. – ein guter Satz, der mich überrascht hat!

Gleichzeitig stand auf der Empfehlungsliste aber: Reiswaffeln als Snack. Für Menschen mit Magentrockenheit (einem Magen Yin Mangel) kann das die Beschwerden von Migräne allerdings verschlimmern. Genau diese Zusammenhänge übersieht die KI.

Podcast-Folge

Zu diesem Thema gibt es auch eine Folge in meinem Podcast „Themen im Zyklus“. Dieser ist überall zu finden, wo es Podcasts gibt. 

Hier verlinke ich dir die Folge „KI als deine TCM Ernährungsberaterin – funktioniert das?“ auf Spotify:

Sandra Langschwert

Fall 3: Haarausfall & Müdigkeit

Komplexität verwirrt die KI

Die KI ordnete diese Beschwerden den Nieren und der Leber als Themen zu – und das ist für sich betrachtet richtig.

Denn: Die Nieren-Energie zeigt sich im Kopfhaar und der Schmerz der Leber ist die Müdigkeit.

Doch sobald das Beschwerdebild komplexer wird und mehr als nur 1 oder 2 Symptome genannt werden, fehlen die kritischen Rückfragen und die korrekte Priorisierung.

Genau das ist aber der Kern meiner Arbeit als TCM-Beraterin.

Zusammenfasse lassen sich meine Erkenntnisse aus diesem kleinen Experiment mit: 

>> Die KI denkt nicht in Zusammenhängen.

>> Kritische Nachfragen? Fehlanzeige.

>> Und vieles klingt verdächtig nach Diätindustrie statt nach TCM.

Sandra Langschwert Zyklus Expertin

An der Stelle möchte ich dir sagen: Eine KI ist ein People-Pleaser. Sie hinterfragt nicht, sie nickt ab und applaudiert dir.

Was aber in einer echten Beratung so unendlich wichtig ist, sind die kritischen Rückfragen: „Wie geht es dir emotional? Seit wann spürst du diese Veränderungen? etc.“

Mein Fazit

Ergänzung, aber kein Ersatz

ChatGPT kann eine gute Ergänzung zu einer Beratung durch eine Expertin oder Therapeutin sein – etwa, um Rezeptideen zu finden oder eine vorhandene Lebensmittelliste abwechslungsreicher zu kombinieren.


Für eine echte TCM-Ernährungsberatung reicht es aber nicht. Dafür sind die Zusammenhänge zu komplex und zu individuell, denn DU bist einzigartig.

 

💡 Mein Tipp: Hol dir zuerst eine fundierte Beratung und nutze die KI dann als Inspiration, nicht als Ersatz.

Denn am Ende braucht es immer noch das, was keine Maschine leisten kann: Empathie, kritisches Nachfragen und die Fähigkeit, deine individuelle Geschichte wirklich zu sehen.

Sandra Langschwert - Zyklus Mentorin
TCM Ernährung mit Sandra Langschwert

Für dich

Um gute Ergebnisse zu bekommen, braucht es die richtigen Fragen. Das gilt sowohl für das Chatten mit der KI, als auch wenn es darum geht, die Ursachen für deine Beschwerden zu finden.

Geh deinen Beschwerden wie Regelschmerzen, Migräne, Stimmungsschwankungen, Brustschmerzen, Verdauungsbeschwerden oder Symptome in den Wechseljahren etc. auf den Grund. Ich begleite dich gern dabei mit den richtigen Fragen und Empfehlunge.

So kannst du mit mir arbeiten:

TCM Ernährungsberatung (in 4 Varianten – von kurz bis lang bzw. „leicht“ bis intensiv) durch die du Zusammenhänge erkennst und mit den passenden Empfehlungen deinen Alltag mit einem TCM-Lifestyle aufwertest. 

Komm in die Dojo-Zeit. Das ist die Übergangszeit in der TCM zwischen den Jahreszeiten. Sie findet 4x im Jahr statt – auch bei mir als Gruppen Online Programm mit einer täglichen Begleitung. 

Sandra Langschwert - Zyklus Mentorin und TCM