Die grundlegende Philosophie in der Traditionellen Chinesischen Medizin ist Yin & Yang. Durch Naturbeobachtung und das Leben im Rhythmus und Zyklus der Natur – mit ihren Jahreszeiten – wurde Yin & Yang vor tausenden Jahren erweitert. Die 5 Elemente sind daraus entstanden. Diese können auch Wandlungsphasen oder Funktionskreise genannt werden. Gemeint ist im Grunde immer das Gleiche. Es geht um diese Elemente: Erde, Metall, Wasser, Holz und Feuer.
Mit diesen 5 Elementen lassen sich im Verständnis der TCM alle Lebensbereiche und Prozesse auf dieser Welt und im Menschen (Körper, Geist und Seele) begreifen und anschaulich machen. Wichtig dabei zu erwähnen ist, dass in der TCM das Gleichgewicht der 5 Elemente angestrebt wird. Denn „Gesundheit ist die Balance aller Dinge.“
Die 5 Elemente haben in meinem Podcast „Themen im Zyklus“ eine Mini-Serie bekommen. Du hast Lust dich noch weiter mit den 5 Elementen zu beschäftigen? Dann kann ich dir die 5 Folgen sehr ans Herz legen. Du findest meinen Podcast, über dort, wo es Podcasts gibt. Hier verlinke ich dir die erste Folge dieser Mini-Serie auf Spotify:
Wofür die Elemente stehen und mit welchen naturverbundenen Prozessen sie verbunden sind, lässt sich gut durch die Zuordnung zu den Jahreszeiten erkennen.
Der Frühling im Holz-Element steht für den Neubeginn und das Sprießen der Knospen und Blüten. Die Energie strebt nach oben, so wie die Säfte der ersten Pflanzen, die schon sehr früh nach dem Winter beginnen ihr grün zu zeigen. Grün ist daher auch die Farbe des Holz Elements. Es geht um Wachstum.
Mit dem Element Feuer verbinden wir Wärme, Hitze und Aktivität. Genau so, wie sich der Sommer bei uns in Europa meist anfühlt. Wir haben Lust darauf draußen in der Natur etwas zu unternehmen, Leute zu treffen, auf Urlaub zu fahren und sind aktiv. Das Feuer Element drückt sich in uns durch ein herzhaftes Lachen aus – kein Wunder also, dass auch unsere Stimmung in den Sommer-Monaten oftmals besser ist, als im Winter.
Der Herbst ist die Zeit des Loslassens. Die Natur zieht sich zurück, beginnt damit ihre Kräfte zu wahren und die letzten Früchte und Blätter fallen zu lassen, um sich auf den Winter vorzubereiten. Die Tage werden kürzer und damit lädt uns Mutter Natur ein, auch ein bisschen langsamer zu werden. In unserer Leistungsgesellschaft fällt uns gerade das aber oft schwer. Der Herbst – nach den Sommerferien – wird von vielen als Neustart mit viel Energie gesehen. Doch das entspricht nicht dem natürlichen Rhythmus.
Ruhe, Rückzug und Erholung. Das Sammeln der Säfte und das Warten auf die wiederkehrende Sonne und Wärme. So hält es ein Baum im Winter. Warum wir dann eigentlich nicht? Unsere Gesellschaft tut sich oft schwer mit diesen Yin-Qualitäten. Denn der Winter ist die Zeit des großen Yin und der Dunkelheit. Hier lässt es sich doch wunderbar im Nichts-tun aushalten, um dann, wenn der Frühling kommt bereit zu sein, für einen Neustart mit voller Elan.
Ja, du liest richtig. Die TCM kennt tatsächlich 5 Jahreszeiten. Dieser von uns oft genannte „goldene Herbst“ ist in der TCM der Spätsommer und wird dem Erde Element zugeordnet. Hier ernten wir noch die letzten Früchte und Mutter Natur gibt noch einmal alles (her), damit wir bereit sind für den Winter, wo wir wenig draußen ernten können.
Außerdem gibt es in der TCM die sogenannten Dojo-Zeiten. Das sind jeweils 18 Tage zwischen den Jahreszeiten – Übergänge also. Du merkst das auch, wenn du die Natur um dich aufmerksam beobachtest. In den seltensten Fällen denkt man sich: „Ah, der 21.3. ist – ja, JETZT ist Frühling.“ Es ist ein schleichender Prozess. Ein langsames Erwachen. Und dem tragen die Dojo-Zeiten im ganzen Jahr über Rechnung.
Die Zeit zwischen den Jahreszeiten ist wunderbar geeignet, um seine Mitte zu stärken und wiederzufinden. So ist man bereit für die kommende Jahreszeit und kann körperlich, wie geistig entlasten, bevor es weitergeht im Jahreszeiten-Kreislauf.
Genau mit diesem Ziel „Körper und Geist durch Ernährung und Achtsamkeit entlasten“ gehe ich 4x jährlich mit einer Gruppe von Menschen durch die Dojo-Zeit. Hier findest du alle Informationen zu diesem Online Gruppen Programm:
Eine weitere wichtige und anschauliche Zuordnung der 5 Elemente gibt es zu den Organen im menschlichen Körper. Wobei erwähnt werden muss, dass es hierbei nicht nur um die Organe geht, die physiologische Prozesse im Körper steuern, sondern um entsprechende Organ-Energien, die daran hängen. So wird beispielsweise der Milz aus schulmedizinischer Sicht eine untergeordnete Rolle im menschlichen Körper zugewiesen. Die Milz in der TCM ist DAS zentrale Organ (samt ihrer Energie), welches für die Verdauung zuständig ist. Und diese wiederum bildet die Basis unserer Gesundheit aus Sicht der TCM.
Milz und Magen stehen in der TCM stellvertretend für die gesamte Verdauung. Im Kochtopf-Modell (dem 3-fach-Erwärmer) in der TCM bilden sie den Mittleren Erwärmer und damit den Ursprung der Blutbildung. Denn durch deine Ernährung sorgst du dafür, das kontinuierlich Energie (Qi) und Blut, sowie Körpersäfte (Yin) produziert werden. Und das täglich! Also: Du bist, was du isst.
Lunge und Dickdarm bilden in der TCM den Funktionskreis Metall. Die beiden stehen in sehr enger Verbindung zum Immunsystem und der Haut. Das passt zur schulmedizinischen Ansicht, dass unsere Gesundheit im Darm beginnt und die Haut oft leidet, wenn es unserem Darm nicht gut geht. Alle diese Organe stellen eine Art Grenze dar. Eine Grenze oder Barriere (für Viren, Bakterien aber auch zu anderen Menschen) zwischen unserem Inneren und der Außenwelt. Daher ist energetisch betrachtet auch das Thema Abgrenzung und sich Raum (zum Atmen) nehmen ein wesentliches im Metall-Element, wie auch das Loslassen.
Die Niere ist aus Sicht der TCM der Sitz unserer Essenz. Diese Essenz meint ins westliche Verständnis übersetzt, unsere Gene und das Erbgut. Dementsprechend wichtig ist es, gut auf die Niere und das Nieren Qi acht zu geben, um es zu bewahren. So unterstützten wir Körper, Geist und Seele dabei, ein hohes Alter in Gesundheit zu erreichen. Die Niere ist auch der Ursprung aller Yin und Yang Gleichgewichte im Körper und spielt daher beim Aufbau dieser bzw. dem behandeln von Ungleichgewichten in anderen Funktionskreisen eine außerordentlich wichtige Rolle.
Die Leber ist für den freien Fluss aller Dinge im Körper zuständig – die Gallenblase unterstützt sie dabei. Damit Qi und Blut (und alle anderen Körpersäfte) gut fließen können, braucht es auch ausreichend davon. Sonst sitzt die Leber am Trockenen… und wird wütend, frustriert und gereizt. Und genau das sind die Emotionen, die einen Hinweis darauf liefern, dass das Holz Element ins Ungleichgewicht geraten ist. Auch Beschwerden im Menstruationszyklus sind dem Holz Element zuzuordnen. Regelschmerzen, Migräne, Stimmungsschwankungen, Brustspannen und alle weiteren PMS Symptome deuten auf eine angespannte Leber und Blockaden im Energiesystem hin.
Trägst du dein Herz auf der Zunge? Oder fließt gerade sehr viel Herzblut in eines deiner Projekte? Alles Redewendungen, die schon zeigen, worum es im Feuer Element geht. Das Herz ist jenes Organ im Körper, das nie ruht. Es schlägt beständig, um uns am Leben zu halten. Daher herrscht hier (im Feuer Element) am meisten Aktivität bzw. Hitze – und: es reagiert empfindlich darauf. Stress und Nervosität beispielsweise erzeugen Hitze im Körper. Das Ziel des Körpers ist es dann, diese Hitze loszuwerden. Übelriechender Durchfall in Prüfungssituationen oder vor schwierigen Gesprächen kennen sicherlich viele. Das ist ein Mechanismus des Dünndarms, das Herz vor Überhitzung zu schützen.
Es gibt noch viele weitere Dinge, die sich den 5 Elementen zuordnen lassen: Lebensalter, die Phasen im weiblichen Zyklus, Geschmäcker, Emotionen und Gefühle und so weiter. Dazu ein anderes Mal und an anderer Stelle mehr dazu.
Du möchtest etwas für deine Gesundheit und dein eigenes Gleichgewicht tun? Dann lass uns reden! Die TCM Ernährung kann dir durch ein individuell an deine Bedürfnisse angepasstes Konzept helfen, täglich etwas für deine Gesundheit zu tun. Mit Genuss natürlich!